Seit meinem Blogpost über meine Rückkehr ins FACT-Finder Team ist schon wieder ein Jahr vergangen 😱 – und was war das für ein Jahr!? Ich schaue zurück auf ein turbulentes, ja fast schon verrücktes 2020: Die Digitalisierung ist auf Vollgas, gleichzeitig gibt es aber wegen der weltweiten Lockdowns immer mehr Insolvenzen und Investitionsstopps. Home-Office muss in Einklang gebracht werden mit der Performance mit dem Team (nicht zu vergessen Themen wie Kinderbetreuung). Und mittendrin unsere Next Generation, die uns trotz der Corona-Situation viel Aufwind geben konnte. Was hat sich seit meinem Blogpost vom Februar 2020 getan? In diesem Beitrag teile ich meine Perspektive mit dir.

eCommerce-Wachstum zieht an, doch jeder Shop hat eigene Herausforderungen

Zunächst will ich kurz auf die aktuelle Dynamik im Markt eingehen. Auch vor 2020 war die Handelswelt im Wandel. Aber Corona hat diesen Trend enorm beschleunigt und selbst die zögerlichsten „Offliner“ dazu gezwungen, digital zu denken – sowohl auf Seiten der Kunden als auch der Händler. Entsprechend spiegelt sich das in den Marktdaten wider: Das EHI beziffert das Wachstum des deutschen Online-Handels auf 12,4 Prozent (Stand Oktober 2020). Also deutlich mehr als die 7,4 Prozent Wachstum im Jahr 2019.

Unsere eigenen Server-Daten zeigten im ersten Lockdown von März bis April eine Traffic-Steigerung von rund 20 Prozent und seit Beginn des Dezember-Lockdowns 17 Prozent mehr Traffic, verglichen mit einem durchschnittlichen Wochentag. Da rund ein Drittel des deutschen eCommerce über Shops läuft, die FACT-Finder nutzen, ist unser Bild vermutlich repräsentativ.

Traffic-Entwicklung Weihnachtsgeschäft
Nach Ankündigung des Lockdowns im Dezember erreichte der Traffic in Deutschlands Online-Shops erneut Cyber-Week-Niveau. 

 

Grundsätzlich sind das natürlich gute Nachrichten für Online-Händler. Von unseren Kunden wissen wir aber, dass nicht jede Branche etwas davon hat. Wir haben über das Jahr hinweg viel mit unseren Anwendern gesprochen und sehen, wie differenziert die Lage ist. Wer beispielsweise im Mode- oder Schmucksegment agiert, hat weniger Verkaufsanlässe. Denn ohne Abendevents oder Abschlussfeiern werden weniger Abendkleider gekauft, ohne Strandurlaube weniger Bademode und so weiter.

5-mal mehr Bestellungen im ersten Lockdown bei Jumbo Baumarkt

Unter den Krisengewinnern sind Apotheken, Shops für Baby-Artikel und sogar Fahrradhändler, die mehr verkaufen, weil viele Leute nicht mehr mit den Öffentlichen fahren wollen. Shops für Bastelbedarf und Spielzeug erfahren einen Boom, weil die Kinder zuhause beschäftigt werden müssen. Und auch DIY-Online-Shops profitieren, wenn die Märkte geschlossen sind und Kunden gleichzeitig mehr Zeit für Heimwerker-Projekte haben.

Ganz besonders viel Online-Zulauf erlebt beispielsweise unser Schweizer Kunde Jumbo Baumarkt: Schon im ersten Lockdown hat der Online-Shop fünfmal (!) mehr Bestellungen bedienen müssen. So ein Wachstum bringt natürlich jedes eCommerce-Team an seine Grenzen. Umso mehr freut es mich, dass Jumbo diese Herausforderung durch cleveres Priorisieren der Ressourcen gemeistert hat – und dass wir die vielen Besucher mit unseren Such-Servern dabei unterstützen, die richtigen Produkte für ihr Heimwerker-Projekt zu finden.

Wichtig zu erwähnen ist außerdem der eFood-Markt. In Q2 2020 war der Online-Umsatz mit Lebensmitteln fast doppelt so hoch wie der Vorjahreszeitraum (die Lebensmittel-Zeitung hat berichtet). Eine enorm spannende Branche, der wir am 16. Februar übrigens ein eigenes Webinar widmen – gemeinsam mit dem renommierten eFood-Experten und Speaker Dr. Matthias Schu.

FACT-Finder Next Generation ist am Markt angekommen

2020 war auch das Jahr, in dem wir mit der neuen FACT-Finder Version Next Generation (kurz: NG) durchgestartet sind. Inzwischen setzen 200 Online-Shops auf die Lösung. Und die Rückmeldungen sind sehr positiv: Unser Kunde Lifestyle4Living sieht beispielsweise schon nach den ersten Monaten Auswirkungen auf Conversion-Rate und Bestellwert (Mehr dazu in der → Success Story …).Neben den vielen Bestandskunden, die auf die Next Generation gewechselt sind, ist eines meiner Highlights aus 2020 definitiv der Gewinn von Adler Mode, die wir gemeinsam mit Even on Sunday mit der FACT-Finder NG ausgestattet haben. Auch wenn Adler Mode jetzt gerade eine schwierige Zeit eingeläutet hat.

Durch die neue Version sind noch deutlichere Abgrenzungen gegenüber anderen Lösungen möglich. Und es hat sich wieder gezeigt, dass wir Kunden durch die breiten Einstellmöglichkeiten sowie den hohen (und erprobten) Funktionsumfang überzeugen.

Die Next Generation ist nicht nur eine neue Versionsnummer – sondern eine revolutionäre und konsequente Weiterentwicklung der früheren FACT-Finder-Lösung mit einem komplett neuen Suchkern! Als Backgrund-Info dazu: FACT-Finder kocht nicht mit Wasser (SolR oder Elastic als Basic-Stack) so wie andere Lösungen 😉. Stattdessen ist unsere Lösung eine vollständige Eigenentwicklung – vom Kern bis zur UI. Zwar bedeutet das für uns eine höhere Komplexität, gleichzeitig jedoch auch eine deutlich bessere Kontrolle über Funktionen, Algorithmen, Gewichtungen, etc. Am Ende zahlt sich dieser Weg aus und unsere Anwender haben eine deutlich bessere Conversion-Rate und Steuerung ihres Digital-Business.Ein Key-Feature der NG ist aus meiner Sicht das integrierte A/B-Testing: Als Anwender hat man die Möglichkeit, verschiedene Rankingeinstellungen oder Kampagnen direkt zu erproben. So vermeidet man reine Bauchentscheidungen und kann den Nutzen von Einstellungen und neuen Modulen nachweisen.

A/B-Testing mit FACT-Finder Next Generation
Im Backend der NG sehen Anwender direkt, wie ihre A/B-Tests laufen – und können Traffic-Verteilung und Testzeitraum genau steuern.
Genauso wichtig ist die integrierte Analytics und Suchanalyse, durch die man – statt eine Black-Box zu steuern – transparente Reportings und Einblicke in das Suchverhalten erhält und dadurch jederzeit in die „Zahnrädchen“ eingreifen kann. Als Anwender entdeckt man beispielsweise saisonale Nachfrage-Peaks, kann sich die Suchbegriffe für bestimmte Produkte ausspielen lassen, die Performance ganzer Channels miteinander vergleichen und vieles, vieles mehr.

Hier zeige ich das Analytics und A/B-Testing im Video:Wie angekündigt, ist auch das Modul Customer Specific Pricing einsatzbereit – ein wertvolles Tool für B2B-Unternehmen, die ihren Vertrieb digitalisieren. Denn wir bieten damit erstmals die Möglichkeit, kundenindividuelle Preise direkt und während der Customer Journey für jeden Kunden individuell auszuspielen 🤯 – statt wie „früher“ mit teuren Callbacks Kosten und Ladezeiten zu verursachen. In diesem Beitrag liest du mehr über das Customer Specific Pricing …

Das Modul Customer Specific Pricing übergibt kundenindividuelle Preise direkt über Suche, Navigation und Filter – und zwar ohne zusätzliche Last durch Callbacks in Drittsysteme wie ERP oder PIM.

Ausblick: 2021 steht im Zeichen der neuen UI

Eine Neuerung, auf die ich mich in diesem Jahr ganz besonders freue, ist die neue FACT-Finder UI, die wir derzeit von Grund auf neu entwickeln. Ziel ist es, die Workflows unserer Anwender so intuitiv wie möglich abzubilden. Dazu haben wir immer wieder das Gespräch mit Kunden gesucht und bauen Features ein wie Side-by-Side Vergleich von Rankings, Sanity Checks und Pin-Product-Kampagnen. Erste Einblicke sind schon geleaked – falls du sie noch nicht gesehen hast, empfehle ich dir diesen Beitrag … 😉

Viel Magic wird daraufhin auch das Multivariate-Testing mitbringen, das noch mehr Flexibilität und Kreativität beim Testen ermöglicht. Und dank unserer Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung kommen wir Schritt für Schritt näher an unsere Vision heran, dem eCommerce eine semantische Suche zu ermöglichen. Aber dazu mehr in meinem nächsten Beitrag dieser Art – ich bin gespannt, was das Jahr bis dahin bringt 🙂 Ich wünsche dir, liebe Leserin, lieber Leser, ganz viel Erfolg für 2021!