Im ersten Beitrag unserer Blog-Serie zur mobilen Customer Journey hast du erfahren, wie die aktuelle Studienlage zum M-Commerce aussieht und warum die Mobile-Optimierung auch in 2021 einer der größten Hebel für mehr eCommerce-Umsatz ist. Du erinnerst dich: Der Smartphone-Traffic ist im Durchschnitt höher als der Desktop-Traffic – aber die Smartphone-Conversion-Rate 2,5-mal niedriger! In diesem und den nächsten Teilen gehen wir nun konkret auf die Customer Journey ein.

Die mobile Customer Journey unter der Lupe

Unsere Empfehlungen beschreiben wir daher schrittweise entlang der einzelnen Stationen im Mobile-Shop. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den ersten beiden Bereichen, da mobile Endgeräte sehr häufig für Kaufvorbereitung, Recherche und Informationsfindung genutzt werden.

Customer Journey im Online-Shop

Modell der Customer Journey im Online-Shop. Smartphones sind für viele Kunden das wichtigste Recherche-Tool. Suche und Auswahl spielen im Mobile-Shop daher eine entscheidende Rolle.

Smartphone-Nutzer shoppen häufig unterwegs, zwischen Tür und Angel. Und wenn die Usability nicht ihren Erwartungen entspricht, reißt der Geduldsfaden noch schneller als am Desktop, was zum Absprung führt. Daher muss eine schnelle Auffindbarkeit von Produkten und Informationen unbedingt gewährleistet sein. Doch wie soll der Shop-Betreiber hier vorgehen?

Bediene die Motive deiner Kunden auf der Startseite

Gerade im Hinblick auf die Gestaltung der Startseite ist die Frage entscheidend, welche Motive deine Kunden haben, wenn sie in den Shop kommen: Nutzen sie die mobile Seite etwa, um sich über neue Trends zu informieren und sich inspirieren zu lassen? Existiert bereits ein konkreter Kaufwunsch, der erfüllt werden will? Oder zeigen deine Analysen, dass Kunden regelmäßig nach ganz bestimmten Informationen suchen – zum Beispiel lokale Verfügbarkeiten oder Öffnungszeiten einer stationären Filiale? Nur wenn du ein klares Bild von der Intention deiner Kunden hast, kannst du deine mobile Startseite darauf ausrichten und die Bounce-Rate minimieren.

Was erwarten meine Kunden? Die Antwort auf diese Frage bestimmt, was auf deiner mobilen Startseite zu sehen sein sollte. Zum Beispiel visuelle Kampagnen, Sonder-Angebote oder Kategorien.

Hier einige Empfehlungen für deine mobile Startseite:

  • Achte grundsätzlich darauf, dass die Suchfunktion in jedem Fall prominent platziert ist. So gibst du jedem Kunden die Möglichkeit, schnell an sein Ziel zu kommen.
  • Kampagnen eignen sich sehr gut, um den Inspirationsgedanken abzubilden – insbesondere in den Bereichen Lifestyle, Mode und Möbel.
  • Wenn du herausfindest, dass die meisten Kunden noch keine konkrete Kaufabsicht haben, kannst du auf der Startseite eine prominente Navigation abbilden.
  • Im B2B wird oft nach Artikelnummern gesucht. Wieso also nicht direkt einen zusätzlichen Call-to-Action direkt auf der Startseite platzieren mit der Möglichkeit Artikelnummer und gewünschte Menge einzugeben?
  • Grundsätzlich sollte man das Design, das man auf der Starseite wählt, stringent weiterführen. Das heißt, Suchergebnisseite, Produktdetailseite und Warenkorb sollten optisch zusammenpassen.

Vermeide möglichst alle Kaufhürden – Keep it simple!

Setze auf Orientierung, statt auf Marketing: In einer Umfrage von Statista gaben Verbraucher an, dass Display-Werbung für sie den größten Störfaktor im M-Commerce darstellt. Am besten, du verzichtest deshalb darauf, große Pop-ups auf der Startseite zu zeigen. Das trägt dazu bei, dass ein Großteil der Kunden nicht schon direkt zu Beginn abspringt.

Statista 2018

Welche Faktoren stören Sie im Mobile-Commerce am meisten?

Die häufigsten Störfaktoren im Mobile Commerce

Pop-up-Aversion. Kunden haben eine deutliche Meinung, was Störfaktoren in Mobile-Shops angeht.

Gerade mobil wird sehr häufig die Suche als erste Interaktion genutzt. Das allerwichtigste ist auch hier das Mantra: Gestalte die Suche so einfach wie möglich! Vor allem bei den Produktvorschlägen besteht häufig der Trugschluss, dass man genau wie für Desktop Produkt-, Marken-, Kategorie- und vielleicht sogar noch Content-Vorschläge anzeigen sollte. Und dann am besten noch mit einem Produktbild. Ja, auf dem Desktop bringt dies alles wirklich einen Mehrwert, aber hast du das schon einmal auf dem Mobile ausprobiert? Ich schätze, niemand scrollt gerne bis zum Sankt Nimmerleinstag durch eine Vorschlagsfunktion.

All das soll natürlich auch nicht heißen, dass keiner dieser Vorschläge per se schlecht ist. Der Suggest sollte aber so schlank bleiben, dass das Richtige einfach und schnell gefunden wird. Also lieber weniger Informationen anzeigen lassen, als den Kunden damit zu überladen.

Der Grund, weshalb ich auf diesen Punkt verstärkt eingehe, liegt darin, dass Kunden immer weniger Zeit auf einer Seite verbringen. Im Vergleich zu 2015 ist die Zeit, die ein Nutzer pro Seite verbringt um 7,3% gesunken – Tendenz steigend.

Ausblick Teil 3: Der Moment der Wahrheit in der Kaufentscheidung

Nach diesem Überblick über die zentralen Anforderungen an eine mobile Startseite findest du im nächsten Beitrag Insights zu einem der größten Schmerzpunkte von Mobile-Shops: der Aufmachung von Suchergebnis- und Detailseiten. Unter anderem erfährst du, worauf es beim Produktranking im M-Commerce ankommt und wie du die Entscheidung deiner Kunden enorm erleichterst.